Vortragsankündigung Freiburg 2019 Sinn & Sinnlichkeit der Jagd

DO 23.05.    18 Uhr 

Lichtbildvortrag: Sinn und Sinnlichkeit der Jagd aus kulturanthropologischer Sicht

Was tun Jäger eigentlich, wenn sie zur Jagd gehen? Welche Art von Natur- und Tiererfahrung ermöglicht die Jagd? Die teils heftig, teils kontrovers geführten öffentlichen Debatten um die Jagd lenken meist davon ab, sich genauer damit zu beschäftigen, was dabei im Detail passiert. Wie ist es, wenn man an einem kalten Dezembertag stundenlang im Regen im Wald steht, auf ein Tier wartet und wartet, sich dabei still verhalten und trotzdem unermüdlich wachsam bleiben muss? Wie fühlt es sich an, wenn man dann ein Tier erblickt, langsam die Waffe erhebt und sich bereit macht zum Schuss? Anhand dieser für die Jagd zentralen Handlungen zeigt der Referent, inwiefern die Jagd eine durch und durch körperliche Handlungs- und Wahrnehmungspraxis ist. Hier treffen sich Empfinden und Affekt, Handlungskompetenzen und geschulte Sinnes- bzw. Wahrnehmungsfertigkeiten. Und hier entsteht auch eine Art ‚Sinn‘, der sich aus dem Vollzug des Jagens ergibt und nicht dadurch, dass er auf etwas außerhalb der Jagd verweist wie etwa auf deren gesellschaftliche oder ökologische Bedeutung.

Referent: Dr. Thorsten Gieser, Ethnologe, Universität Koblenz Landau, Eintritt frei, ohne Anmeldung

In Kooperation mit der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg, dem Städtischen Forstamt Freiburg, der Kreisjägervereinigung Freiburg und dem Alemannischen Institut Freiburg e.V.